Platz acht im WM-Finale: Klara Bleyer überzeugt im Solo

- 15.07.2023
Nach dem Auftritt gab es für Synchronschwimmerin Klara Bleyer (Freie Schwimmer Bochum) erst einmal eine herzliche Umarmung von Trainerin Stella Mukhamedova. Diese hatte auch allen Grund dazu, ihre Athletin zu herzigen: Mit 202,4266 Punkten schloss Bleyer ihr erstes WM-Finale in der Technischen Kür des Solowettbewerbs als Achte ab und konnte ihre Punktzahl gegenüber dem gestrigen Vorkampf (200,9649) noch einmal verbessern.
„Sie ist sehr gut geschwommen, die technischen Elemente waren wirklich stark“, freute sich Mukhamedova. „Vor dem Finale war es unser Ziel, uns gegenüber dem Vorkampf noch weiter zu verbessern, das ist gelungen. Bei ihrer ersten WM im Erwachsenenbereich nicht nur ins Finale zu kommen, sondern dort eine Top-acht-Platzierung zu erreichen, ist super. Ich bin sehr zufrieden.“
Nie zuvor war eine DSV-Synchronschwimmerin in dieser Disziplin bei Weltmeisterschaften besser platziert. Das bislang beste Ergebnis war ein elfter Platz aus dem vergangenen Jahr in Budapest (HUN) von Marlene Bojer (SG Stadtwerke München) gewesen. Die Technische Kür ist erst seit 2007 eine eigenständige Disziplin im WM-Programm.
Unter dem Jubel der Heimfans ging die Goldmedaille am Samstag an die Japanerin Yukiko Inui (276,5717), die damit ihren Titel verteidigen konnte. Silber schnappte sich Vasiliki Alexandri (AUT/264,4200), Platz drei ging an Iris Tio Casas (ESP/254,2100).
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Erstmals seit 2017 wieder ein deutsches Mixed-Duett am Start
Erst zum zweiten Mal überhaupt startete ein deutsches Paar bei einer Weltmeisterschaft in der Technischen Kür des Mixed-Duetts. Diese Disziplin ist erst seit 2015 im WM-Programm, 2017 waren Amelie Ebert und Niklas Stoepel als bislang einzige Deutsche dort angetreten.
Sechs Jahre danach waren in Fukuoka diesmal Michelle Zimmer und Frithjof Seidel (beide SC Wedding) dabei. Mit 158,3550 Punkten und Platz 15 verfehlten sie am Samstag den Einzug ins Finale, dabei bekamen sie leichte Abzüge in der Synchronität und kassierten bei einem Element auch ein Base Mark, wodurch dieses nur mit deutlichen Abzügen gewertet wurde. Eine solche Base Mark gibt es im neuen Wertungssystem immer dann, wenn ein Element nicht genau so geschwommen wird, wie es in der Coach Card angegeben wurde.
“Es hat ganz gut harmoniert zwischen uns beiden. Wir haben leider einen Abzug bekommen für ein technisches Element, dadurch ist unsere Difficulty runter gegangen. Aber nichtsdestotrotz können wir zufrieden mit dem sein, was wir diese Saison erreicht haben”, sagte Zimmer. Ihr Partner sah es ähnlich: “Das war jetzt die beste technische Kür, die wir diese Saison geschwommen sind. Ich ärgere mich natürlich über meinen einen Patzer, weil der ziemlich ins Gewicht fällt. Aber ansonsten kann ich nur das unterstreichen, was Michelle gesagt hat. Es war eine gute Stimmung, wir haben gut harmoniert, deswegen bin ich zufrieden”, sagte Seidel. Am stärksten waren im Vorkampf Emma Garcia und Dennis Gonzalez aus Spanien (244,1433).
Trainerin Stephanie Marx erklärte: “Wir haben im Vorfeld abgesprochen, dass wir diese Disziplin aus Erfahrungsgründen schwimmen vor dem Freien Duett, um schon mal reinzukommen.” Es ist die erste Saison, in der Zimmer und Seidel auch die Technische Kür schwimmen, die durch die vorgeschriebenen Elemente in dieser Disziplin nochmal anspruchsvoller ist. Gerade für jemanden wie Seidel, der noch nicht so lange das Synchronschwimmen betreibt, ist das eine besondere Herausforderung. "Wir wussten, dass es technisch eigentlich ein bisschen zu schwer war für Frithjof, denn man muss eben machen, was vorgegeben ist und nicht das, was er schon richtig gut kann. Bei der Freien Kür können wir uns an unseren Stärken orientieren und das machen, was schon richtig gut funktioniert”, so Marx weiter. Seidel war früher Wasserspringer, erst 2021 wechselte er zum Synchronschwimmen und macht in dieser Sportart seither große Fortschritte. Am Samstag war der Berliner vor seinem Auftritt im Mixed-Duett auch schon mit dem Team in der Acrobatic Routine angetreten und hatte dort den Finaleinzug klargemacht. Als erster Mann in der WM-Geschichte trat er in einem Teamevent an. “Schön, dass ich diesen historischen Schritt gehen durfte, hier der erste Mann zu sein”, freute er sich.