Märtens unterbietet die WM-Norm in Magdeburg und schlägt vor Wellbrock an

©Jo Kleindl

Am Donnerstag begann die internationale Freiwasser-Saison mit dem Len-Cup in Eilat, bis auf Leonie Beck (Platz 20) verzichteten die Aktiven des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) aber auf das 10km-Rennen in Israel. Olympiasieger Florian Wellbrock und Co. konzentrieren sich derzeit lieber auf die Beckenwettbewerbe, hier steht zwischen 25. März und 12. April nämlich gerade der Qualifikationszeitraum für die internationalen Höhepunkte dieser Saison an.

Die laut der DSV-Nominierungsrichtlinien geforderten Normzeiten für die Weltmeisterschaften in Budapest (18. Juni – 03. Juli/maximal zwei Startplätze pro Nation) und die Europameisterschaften in Rom (11. – 21. August/maximal drei Startplätze pro Nation) können in dieser Phase bei jedem Wettkampf mit dem Gütesiegel des Weltverbandes („FINA approved“) erbracht werden. Los ging es am Freitag in Magdeburg mit einer von insgesamt drei Veranstaltungen mit FINA-Zulassung in Deutschland, und das mit einer Überraschung. Über 1500m Freistil schlug der nach einer Erkrankung noch nicht wieder ganz fitte Olympiadritte Wellbrock (14:47,03 Minuten) hinter seinem Magdeburger Vereinskollegen Lukas Märtens an. Der 20-Jährige kraulte in 14:40,28 Minuten eine grandiose Bestzeit, auch der Drittplatzierte Oliver Klemet (14:50,43) blieb in diesem Rennen unter der WM-Norm und empfahl sich damit für die EM. Arne Schubert (SC/Magdeburg) erfüllte zudem in 15:31,67 die JEM-Norm.

Für eine weitere Topleistung sorgte Isabel Gose (SC Magdeburg) über 800m Freistil, die in 8:23,88 Minuten ebenfalls deutlich unter der WM-Norm blieb. Als Zweite untermauerte Celine Rieder (Sport-Union Neckarsulm/8:35,66) ihre EM-Ambitionen. Über 400m Lagen blieben zuvor auch Marius Zobel (SC Magdeburg/4:18,68) und Poul Zellmann (4:19,12) unter der EM-Norm für Rom, bei den Frauen unterbot Siegerin Giulia Goerigk (SGR Karlsruhe/4:45,15) zudem die EM-Norm für den Jahrgänge 2001 und jünger.

 

>> Alle Ergebnisse in Magdeburg

 

Ex-Weltmeister Marco Koch startet dagegen lieber erst bei internationalen Rennen in Bergen (NOR/01. – 03. April) und Helsinki (FIN/05./06. April), bevor er noch zu den Berlin Swim Open (08. – 10. April) kommt. Der Olympiavierte Henning Mühlleitner plant wie im Vorjahr wieder nur mit einer Reise nach Eindhoven (NED/08. – 10. April). Und auch für die in den USA Studierenden wie Anna Elendt bietet sich mit der Pro Swim Series in San Antonio (USA/30. März – 01. April) eine passende Qualifikationsmöglichkeit.

„Wenn es um die Qualifikation für die Saisonhöhepunkte geht, ist die Motivation natürlich maximal groß“, betont Leistungssportdirektor Christian Hansmann und schaut durchaus gespannt auf das Leistungsniveau in dieser nacholympischen Saison. „Die WM-Normzeiten orientieren sich am zwölften Platz der vorherigen Titelkämpfe, da müssen wir hin, um den Anschluss an die Weltspitze zu halten.“

Bereits fest für die WM qualifiziert sind die Olympiafinalist*innen Sarah und Florian Wellbrock (jeweils 800m und 1500m Freistil), Isabel Gose und Henning Mühlleitner (jeweils 400m Freistil).

Für die EM in Rom wurden zudem im Dezember bereits einige der jeweils drei möglichen Startplätze pro Disziplin erkämpft, und zwar durch Isabel Gose (zusätzlich über 200m Freistil), Celine Rieder (1500m Freistil), Zoe Vogelmann (400m Lagen), Angelina Köhler (100m Schmetterling), Lukas Märtens (200m Freistil und 200m Rücken) und Ole Braunschweig (100m Rücken). Zudem waren Celine Rieder (800m Freistil) sowie Sven Schwarz (800m Freistil) und Oliver Klemet (800m und 1500m Freistil) schon unter der EM-Norm geblieben. Weil es auf diesen Strecken aber bereits Gesetzte oder andere Nominierte gibt, werden die Plätze hier erst in der Endabrechnung am 12. April verteilt. Auch alle Staffelplätze werden erst im Frühjahr ausgeschwommen.

Diesen Artikel teilen

Weitere News