DSV-Staffel steigert sich im Finale und belegt WM-Platz sieben

- 28.07.2023
Im Einzel hatte Lukas Märtens bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN) zugunsten der 800m Freistil noch auf einen Start über 200m Freistil verzichtet. In der Staffel zeigte der Magdeburger am Freitag aber seine ganze Klasse auch über diese Distanz. Als Startschwimmer der deutschen 4x200m-Freistilstaffel erzielte der 21-Jährige in 1:44,79 Minuten eine neue Bestleistung, seine alte (1:45,44) unterbot er damit um mehr als sechs Zehntel. Mit dieser Zeit wäre er im Einzelrennen Vierter geworden. Mit der Staffel reichte es gemeinsam mit Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg), Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg) und Timo Sorgius (SSG Leipzig) zu Platz sieben in 7:06,14 – das Quartett des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) konnte sich damit gegenüber dem Vorlauf noch einmal um knapp anderthalb Sekunden steigern. Der WM-Titel ging in 6:59,08 nach Großbritannien mit Duncan Scott, Matthew Richards, James Guy und Tom Dean, Silber an die USA (7:00,02), Bronze an Australien (7:02,13).
„Meine Bilanz ist sehr positiv. Ich bin super happy über die Jungs. Wir hätten uns mehr nicht erhoffen können, wir haben uns super verkauft”, sagte Märtens. „Ich bin topfit”, hatte er schon nach dem Vorlauf verkündet und ließ daran auch im Finale keinen Zweifel. Erneut übergab er als Führender an Rafael Miroslaw (1:45,79), der sich ebenso wie der nach ihm schwimmende Josha Salchow (1:47,35) gegenüber dem Vorlauf noch einmal steigern konnte. Zwar zogen die Top-Favoriten aus Großbritannien, den USA und Australien vorbei, doch beim letzten Wechsel war das DSV-Team als Vierter weiterhin hervorragend platziert. „Es hat sehr viel Spaß gemacht, wir hatten nichts zu verlieren. Wir wollten einfach rausgehen und Spaß haben, ich glaube, das hatten wir alle. Einfach das Feeling genießen, die Erfahrung sammeln. Da ist noch Luft nach oben, aber das war schon ein richtig gutes Resultat”, befand Miroslaw. Schlusschwimmer Timo Sorgius (1:48,21) als Jüngster des Quartetts schaffte es dann, zumindest den siebten Platz aus den Vorläufen zu verteidigen. „Wir sind alle super happy. Im Hinblick auf Paris ist das denke ich mal der absolut richtige Weg”, freute sich Teamkollege Salchow.
Angelina Köhler Elfte im Halbfinale über 50m Schmetterling
Erst seit 2001 sind die 50m Schmetterling Teil des WM-Programms, die in den vergangenen Jahren vor allem von einer Schwimmerin dominiert wurden: Viermal in Folge hieß die Weltmeisterin zuletzt Sarah Sjöström, und die Weltrekordhalterin aus Schweden ist auch diesmal wieder die Favoritin auf Gold. In den Halbfinals war sie mit 24,74 Sekunden deutlich die Schnellste. Die deutsche Starterin Angelina Köhler (SG Neukölln Berlin) kam mit 25,88 auf Platz elf und verpasste den Finaleinzug, lieferte aber erneut eine gute Zeit ab, mit der sie nicht weit weg von ihrer Bestleistung (25,75) lag. Die 22-Jährige war damit deutlich schneller als noch im Vorlauf (26,02) unterwegs.
Am Ende fehlten Köhler elf Hundertstel auf einen Platz im Endlauf. „Es ist natürlich ein bisschen ärgerlich, elf Hundertstel sind nicht viel. Aber es sind halt 50 Meter, da ist es immer so knapp. Es war trotzdem nochmal eine super Zeit, die zweitschnellste Zeit diese Saison. Ich bin super zufrieden”, sagte die Berlinerin. Köhler war in Fukuoka zuvor schon WM-Fünfte über 100m Schmetterling geworden und wird am Sonntag noch einmal mit der 4x100m-Lagenstaffel ins Becken steigen. „Ich fühle mich noch super. Ich schaffe es mittlerweile ganz gut, mein Level hochzuhalten, das habe ich viel mit Lasse (Frank, Anm. d. Red.) trainiert diese Saison. Ich werde noch mein Bestes geben, und mal schauen, vielleicht wird es wieder unter der 57er-Splitzeit.”
Weltrekord und Brust-Triple für Qin Haiyang
Für den internationalen Höhepunkt des drittletzten Wettkampftages sorgte der Chinese Qin Haiyang mit seinem Weltrekord über 200m Brust. In 2:05,48 Minuten unterbot er die bisherige Bestmarke des Australiers Zac Stubblety-Cook (2:05,98) um rund eine halbe Sekunde und machte damit zugleich als erster Schwimmer der WM-Geschichte das Triple mit Siegen über alle drei Bruststrecken (50m, 100m, 200m) perfekt.