Angelina Köhler schmettert im zweiten Anlauf ins Sprintfinale

Foto: Jo Kleindl

Mit dem Gewinn des Weltmeistertitels über 100m Schmetterling hat sich Angelina Köhler in Doha (QAT) bereits ihren großen Traum erfüllt, insofern ist jedes weitere Rennen bei den laufenden Weltmeisterschaften gewissermaßen ein Bonus für die Berlinerin. Und den kostet die 23-Jährige von der SG Neukölln noch einmal voll aus: Im Halbfinale musste Köhler sogar gleich zweimal ran – nachdem mit je 25,98 Sekunden Zeitgleichheit zwischen ihr und der Griechin Anna Ntountounaki bestand, gab es anschließend noch ein Swim-Off um den letzten Finalplatz, welches die Deutsche mit 25,79 zu 25,97 für sich entschied. Das war letztlich sogar die drittschnellste Zeit im Halbfinale, mit der sie lediglich vier Hundertstelsekunden über ihrer eigenen Bestzeit und auch nur rund eine Zehntel über dem deutschen Rekord von Aliena Schmidtke (25,68) blieb. Im Finale wird sie trotzdem von der Außenbahn aus ins Rennen gehen.

“Man sieht, ich brauche den Druck, ich brauche das Race. Aber es hat Spaß gemacht. Ich wollte zu viel im ersten Rennen. Ich habe eine zu hohe Frequenz gemacht, aber meine Stärke sind eigentlich die langen Züge. Ich hatte eine hohe Frequenz und damit habe ich verrissen, das ist bei 50 Metern immer tödlich. So hatte ich wieder die alte Technik, und auch wenn es nicht die höchste Frequenz war, passt das so”, fasste Köhler ihren doppelten Halbfinalauftritt zusammen. Und meinte mit Blick auf den Endlauf: “Morgen will ich einfach Spaß haben und dabei sein. Es ist ganz eng vorne. Ich bin nochmal im Finale, das war wichtig, da wollte ich hin. Der Rest ist offen.” Schnellste im Halbfinale war erneut Weltrekordlerin Sarah Sjöström (SWE) in 25,08. Die Titelverteidigerin kann in Doha ihr sechstes Gold in Folge auf dieser Strecke gewinnen, sie muss im Finale aber die Französin Melanie Henique (25,27) im Auge behalten, die sich ebenfalls stark präsentierte.

Am Samstag wartet auf Angelina Köhler nun noch einmal ein volles Programm – am Vormittag bestreitet sie zunächst den Vorlauf über 50m Freistil, ehe am Abend dann das Finale im Schmetterlingssprint ansteht (plus gegebenenfalls das Halbfinale über 50m Freistil). Richtung Olympia im Sommer will sie dann bald auch wieder die längeren Strecken angehen: “Die 200 Meter Schmetterling werden auf jeden Fall in Angriff genommen, auf der Langbahn ist das immer noch was anderes als auf der Kurzbahn. Die werde ich auf jeden Fall bei den Deutschen Meisterschaften schwimmen.” Die Deutschen Meisterschaften – Olympic Trials vom 24. – 28. April in Berlin bilden den finalen Höhepunkt der Olympiaqualifikation.

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Erst im April wird auch ermittelt, wie die Staffeln für die Olympischen Spiele besetzt werden. Mit den Männern über 4x200m Freistil hat seit Freitag eine weitere DSV-Staffel ihren Startplatz in Paris sicher. Aus der Ferne sahen die Deutschen mit an, wie ihre Zeit von den vergangenen Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN/7:06,14) jetzt in Katar nur noch von einem Land unterboten wurde, das in der Staffelrangliste nicht sowieso schon vor ihnen stand – und zwar von den Chinesen (7:01,84), die am Abend in einem packenden Anschlagfinale knapp vor Südkorea (7:01,94) und den USA (7:02,08) den Weltmeistertitel holten. Damit fährt Deutschland als Achter des Rankings zu Olympia.

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